Besuch bei BEMO in Uhingen

Als wir am Mittwoch 17. Mai 2006 bei Bemo eintrafen, wurden wir am Eingang von Herrn Kühner, Modellbahnhändler in Deizisau, freundlich begrüßt, Herr Kühner ist der Händler von Sascha, diese beiden haben das zusammen für uns bei BEMO arrangiert. Leider konnte er und die anderen nicht mitkommen. Es waren daher noch weitere Kunden von Herrn K. dabei, insgesamt 11 Männer, allesamt gestandene Modellbahner.

Dies spürte man am Interesse und an den spezifischen Fragen. Der Konstruktionsleiter und der Fertigungsleiter hatten “alle Hände voll” mit uns zu tun, alle Fragen wurden hervorragend und erschöpfend beantwortet, und sie führten uns geduldig durch den Betrieb.

BEMO beschäftigt z.Zt. 32 Mitarbeiter in Uhingen und 25 Heimarbeiter im Umland. Werkzeuge, Kunststoff- und Elektroteile werden jedoch zugekauft.

In der Abteilung Werkzeugbau werden aber noch Teile gefertigt und auch instandgesetzt, hier lagern auch die Modellanlagenteile, für deren Besichtigung aber nicht viel Zeit blieb. Solch ein Werkzeug, mit dem z.B. ein Wagenkasten gegossen wird, kann bis zu 30.000,00 Euro kosten, selbst Teile für Drehgestelle sind sehr aufwändig und kostenintensiv.

Der nächste Aufenthalt war im Wareneingang, wo die halbfertigen Kunststoffteile und andere Zurüstartikel geprüft werden. Hier wurde über das komplizierte Verhalten der Kunststoffteile beim Guss gesprochen, und es bedarf hier großer Erfahrung im Umgang mit dem Material. Nicht nur unterschiedliche Stärken, selbst verschiedene Farben zeitigen andere Ergebnisse.

Apropos Farben, wir landeten dann in der Lackiererei und Druckerei, dem wohl interessantesten und umfassendsten Gebiet bei der Modellbahn-Herstellung überhaupt. Flächendeckende Farben werden mit viel Geschick von Hand aufgesprüht, Bilder und Beschriftungen aber gedruckt.

Hier wird mittels Tampondruck die Bezeichnung, Beschriftung oder auch Werbegrafiken aufgedruckt. Dies geht nur schrittweise mit einzelnen Arbeitsgängen, da verschiedene Farblagen und unterschiedliche Druckrichtungen berücksichtigt werden müssen. Die Farbe wird von einer fertigen Druckvorlage, einer Tausendstel Millimeter tief eingeätzten Platte, aufgenommen und mit einem Tamponstempel aufgenommen und auf das Kunststoffteil übertragen. Der Tampon besteht aus speziellem Silikon und hat ungefähr die Form und Größe eines kleinen Brötchens. Die spitzigere Seite dient hier als Farbüberträger.

Die Endmontage schloß sich an und die Gesichter aller Besucher strahlen natürlich, die schönen Modelle von BEMO endlich zu Gesicht zu bekommen.
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